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Praxishandbuch funktionelles Training II


Beim Lesen des Vorwortes von Praxishandbuch funktionelles Training II schießt mir als erstes das Wort „Superkompensation“ durch den Kopf. Schließlich ist es kein Geheimnis, dass für die Leistungsfähigkeit eines Menschen nicht nur die Muskelkraft, sondern die gesamte Athletik ausschlaggebend ist. Zumal eine moderate Überforderung des Körpers für eine langfristige Leistungssteigerung notwendig ist – egal, ob Patient oder Sportler. Wo aber nimmt man auf die Schnelle komplexe Übungen her, wenn der Arbeitstag stressig war und deshalb keine adäquate Vorbereitung stattgefunden hat? Richtig, aus einem Buch wie diesem!

Aufbau des Praxishandbuchs

Das Buch gliedert sich in einen Warm-up- und einen Übungs-Teil. Das Warm-up mit dreidimensionalen Übungen hat es in sich. Warum? Weil es viele Übungen enthält, die die Rotation mit anderen Bewegungsrichtungen kombiniert. Es ist also alles andere als 0-8-15. Darüber hinaus lassen sich die vorgeschlagenen Übungsabfolgen in die eigene Trainings- und Stundenplanung integrieren. Der Übungsteil wiederum ist in verschiedene Bereiche untergliedert – sowohl nach Trainingsgerät als auch nach Körperregion. Dementsprechend tragen die Autoren eine Vielzahl an Sling-, Slackline, funktionelle Bodyweight-, Bewegungsbad- und Sprossenwand-Übungen sowie reine Mobilisationsübungen zusammen. Neben einer ausführlichen Bebilderung mit Trainingsziel, sind die Übungen prägnant in ihrer Ausführung beschrieben. Zusätzliche Tipps zu den jeweiligen Übungen runden die einzelnen Kapitel ab.

Inspiration für Übungen in der Physiotherapie

Am meisten begeistert haben mich die vielen plyometrischen Übungselemente, die dem häufig vorhandenen Defizit der Wadenmuskulatur und Gesäßmuskulatur vieler Sportler Rechnung tragen. Pedalos, Pezziball, Rollbrett, Flexibar, Jumper und Stepps bieten Therapeuten die Möglichkeit einzelne Behandlungen oder Kurse noch spannender zu gestalten. Vermutlich finden auch Sportler in diesem Buch sinnvolle Anregungen für ihre Athletikeinheiten. Es bietet sich also für Einsteiger und Profis gleichermaßen an. Zumal das Praxisbuch nicht nur Übungen mit geringer, mittlerer und hoher Intensität beinhaltet, sondern auch mit hohem Leistungsanspruch. Partnerübungen erweitern die Trainingsmöglichkeiten – folglich steigt auch der Spaßfaktor.

Aktive und passive Muskeldehnung für funktionelles Training

Dehnübungen sind ein derzeit viel diskutiertes Thema in der Physiotherapie. Die Autoren gehen in ihrem Buch auf die Wirkung der Muskeldehnung ein und stellen jeweils eine aktive und passive Dehnung für die zu trainierende Muskulatur dar. Für häufige Verletzungen – Impingement-Syndrom der Schulter, Schultergelenksluxation, ISG-Instabilität, Kreuzbandruptur – stehen abschließend nützliche Trainingspläne zur Verfügung.

Fazit: Daumen hoch für ein ideenreiches und ideengebendes Buch für Trainingseinheiten mit dreidimensionalem Fokus.

Von Experten für Experten: Unsere Buchrezensentin Kristina Jago ist B. Sc. Physiotherapeutin mit einem Masterabschluss in der Sportphysiologie und Sporttherapie. Im Rahmen ihrer Arbeit in einem Therapiezentrum, an der Technischen Hochschule Mittelhessen und als freie Autorin hat sie vor allem ein Ziel: Menschen zu mehr Bewegung motivieren.

Produktinfo

Praxishandbuch funktionelles Training II

Praxishandbuch funktionelles Training II


Thieme


2019, 387 S., 798 Abb., € 59.99


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© Kzenon – stock.adobe.com


Juliane Beitz

Ist Teil des Redaktionsteams von frohberg und stellt im Blog interessante Neuerscheinungen und Kongress-Highlights sowie Klassiker für Medizin und Gesundheitsfachberufe vor.


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