In der Medizin ist Ultraschall ein vielfältig einsetzbares Mittel, um z. B. bei einem Schlaganfall oder Schädel-Hirn-Trauma den Hirndruck zu messen – die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM), empfiehlt Ultraschall sogar als Mittel der ersten Wahl in einer solchen Situation. Die Sonografie dient auch der frühzeitigen Diagnose von Parkinsonerkrankungen – und das nebenwirkungsfrei und nervenzellschützend. Zudem scheint ein fokussierter Ultraschall bei Tremor erfolgversprechend zu sein und ist besonders schonend und sicher, um Hirnblutungen und Ventrikelerweiterungen bei Früh- und Neugeborenen zu entdecken.
Auch in der Anästhesiologie und Intensivmedizin findet der Ultraschall breite Anwendung und ist dort aus dem klinischen Alltag nicht mehr wegzudenken. Mit den wichtigen Einsatzmöglichkeiten in diesem Bereich beschäftigt sich unsere aktuelle Buchempfehlung Ultraschall kompakt für Anästhesisten und Intensivmediziner, verfasst von Dr. med. Danijela Milovanovic, erschienen im Deutschen Ärzteverlag.
Fachbuchempfehlung für die AINS zum Thema Ultraschall
Das Fachbuch Ultraschall kompakt für Anästhesisten und Intensivmediziner von Dr. med. Danijela Milovanovic, Fachärztin für Anästhesiologie und Notfallmedizin der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin des Universitätsklinikums Kölns, basiert auf ihrer täglichen Praxis und wurde entwickelt, um kompaktes, anschauliches und praxiserprobtes Wissen für die interessierte Leserschaft im Kitteltaschenformat bereitzustellen.
Wichtige Anwendungsbereiche des Ultraschalls in der Anästhesie und Intensivmedizin
Die Autorin, Dr. med. Danijela Milovanovic, sieht die wichtigsten Anwendungsbereiche des Ultraschalls zum einen in der Regionalanästhesie. Das erklärt sie damit, dass „die Methoden […] in der Zwischenzeit für die herkömmliche Landmarkentechnik oder Nervenstimulator alleine viel zu komplex und facettenreich geworden sind und es bei „immer kränkeren und älteren Patienten eine Präzision erfordert, die ohne Ultraschall nicht mehr zu gewährleisten ist.“ Eine zum anderen wichtige Anwendungsmöglichkeit in der Intensivmedizin ist die Echokardiographie.
Dabei können in Akutsituationen mit wenigen gezielten Anlotungen konkrete Fragestellungen schnell abgeklärt werden.[1]
Das Buchkonzept: Von Regionalanästhesie über Transthorakale Echokardiographie bis hin zur PoCUS-Diagnostik
Die anfängliche Intention der Autorin war es, „einen Leitfaden im Sinne der standardisierten Empfehlungen für die Durchführung gängiger Regionalanästhesie-Verfahren“ für die eigene Abteilung zu erstellen. Später wurde deutlich, dass auch der „echokardiographische Untersuchungsgang in der Kardioanästhesie oder auf der Intensivstation […] einer gewissen Systematik unterliegen sollte.“ Denn „erst, wenn diese beherrscht wird, ist es für den Anästhesisten möglich, in brenzligen Akutsituationen zu entscheiden, welche wenigen Aufnahmen im einzelnen Fall zielführend sind, um den optimalen therapeutischen Pfad möglichst schnell festzulegen“, sagt Dr. med. Danijela Milovanovic. Abgerundet wird das Ganze durch die Point-of-Care-Diagnostik, „denn auch hier spielen prozessorientierte echokardiographische Anlotungen unter anderem eine Schlüsselrolle – unabhängig vom operativen, intensivmedizinischen oder Notfall-Setting.“, erklärt sie weiter. [1]
Abschließend lässt sich sagen, dass das Buch für Anästhesisten und Intensivmedizinern alle relevanten Ultraschallmethoden zusammenfasst – gemäß des Mottos „keep it simple and significant“.
Das vollständige Interview mit Dr. med. Danijela Milovanovic können Sie hier lesen:
Was für schöne Illustrationen;)