Vor wenigen Monaten ist „Herzbildgebung“ von Prim. Univ.-Prof. Dr. Klaus Hergan und Prim. Dr. Oliver Sommer erschienen. Im Fachbuchblog-Interview berichten die beiden Autoren über Inhalte und Hintergründe ihrer Publikation.
Welche Inhalte findet der Leser in Ihrem Buch „Herzbildgebung“?
Prof. Dr. Klaus Hergan: In dem Buch stellen wir überschaubar zusammengefasst die wichtigsten Herzerkrankungen dar. Dabei haben wir uns nicht – wie es häufig üblich ist – auf die Computertomographie oder die Magnetresonanztomographie beschränkt, sondern berücksichtigen sämtliche relevante Methoden. Dazu zählen z. B. auch das Lungenröntgen sowie ganz neue Entwicklungen, wie die T1- und T2-Mapping-Techniken zur Gewebeparameter-Bestimmung, mit denen man eine sehr zielgerichtete Diagnostik vornehmen kann. Denn wir sind davon überzeugt, dass ein Radiologe sein gesamtes Werkzeug verstehen und verwenden können muss – insbesondere wenn er eine Subspezialisierung anstrebt. Zusätzlich gehen wir auf internistische Bildgebungstechniken, die Echokardiographie und Koronarangiographien, ein.
Dr. Oliver Sommer: „Herzbildgebung“ ist derzeit das einzige Fachbuch auf dem Markt, das alle aktuell verfügbaren Werkzeuge in dieser Form darstellt. Damit das Buch praxisgerecht ist, haben wir zudem alle wichtigen Referenzwerte an der jeweils passenden Stelle aufgeführt, so dass der Leser sie auf einen Blick erfassen kann, ohne extra nachblättern zu müssen.
Gibt es auch Themen, die Sie nicht berücksichtigt haben?
Prof. Dr. Klaus Hergan: Um das Buch prägnant und lesefreundlich zu halten, haben wir bewusst auf folgende Inhalte verzichtet:
- Extrem seltene Erkrankungen
Diese sind anderen Foren vorbehalten, beispielsweise wissenschaftlichen Journalen. - Technische Erklärungen darüber, wie Magnetresonanztomographie oder wie computertomographische Auswertungsprogramme funktionieren
- Grundsätzliche anatomische Beschreibungen, z. B. des Herzens, die wir als bekannt voraussetzen
Stattdessen gehen wir auf wichtige Details ein, die zum Teil häufig bei Untersuchungen zu sehen, aber dennoch vielen Radiologen nicht bekannt sind.
Ist „Herzbildgebung“ eher für Einsteiger oder für Fortgeschrittene geeignet?
Dr. Oliver Sommer: Ich glaube, es ist für alle sehr hilfreich. Der Einsteiger kann es als Lehrbuch nutzen und bekommt damit rasch eine gute Übersicht, während der erfahrene Radiologe von den vielen Detailinformationen und Referenzwerten profitiert. Das Buch kann auch gezielt zur Diagnosestellung herangezogen werden, da wir Differentialdiagnosen anhand von Bild-Beispielen dargestellt haben.
Hinzu kommt: Wir arbeiten beide eng mit Internisten und Kardiologen zusammen und haben viel unserer klinischen Erfahrung einfließen lassen. Denn es ist wichtig, als Radiologe auch den Nutzen und die Grenzen von Werkzeugen zu kennen, die Internisten und Kardiologen benutzen. Zudem sollte man wissen, wann und mit welchem Ziel man CT oder MRT einsetzt. Daher behandeln wir das Thema nicht aus einem „radiologischen Elfenbeinturm“ heraus, sondern berücksichtigen stets den klinischen Kontext. Davon profitiert der Einsteiger genauso wie der Fortgeschrittene.
- Veranstaltungshinweis: Im Oktober findet in Salzburg die von den Autoren organisierte Jahrestagung „Bildgebung mit Herz 2019“ statt.
Die Radiologen Prim. Univ.-Prof. Dr. Klaus Hergan (links) und Prim. Dr. Oliver Sommer (rechts) verfügen über rund 20 Jahre Expertise in der kardiovaskulären Bildgebung. So haben sie u. a. das entsprechende Curriculum für die Facharztausbildung in Österreich erstellt und im Februar 2019 das Fachbuch „Herzbildgebung“ herausgebracht.
Der Inhalt des Buches steht über einen Zugangscode im Buch ohne weitere Kosten digital in der Wissensplattform eRef zur Verfügung. Mit der kostenlosen eRef App haben Sie zahlreiche Inhalte auch offline immer griffbereit.
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Bildquelle: ©CLIPAREA.com/AdobeStrock