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Epilepsie hat viele Gesichter


Seit 1996 widmet sich der 05. Oktober der Erkrankung Epilepsie. Der Tag ist eine Initiative der Deutschen Epilepsievereinigung, der sich die deutschen Epilepsie-Selbsthilfegruppen, sondern sich inzwischen auch die Selbsthilfegruppen aus Österreich und der Schweiz angeschlossen haben. Jedes Jahr steht der Tag unter einem anderen Motto. Das Motto in diesem Jahr „Epilepsie – echt jetzt?“ soll verdeutlichen, wie sehr sich diese Krankheit unter verschiedenen Gesichtern verschleiern kann. Gegen diese Verborgenheit und Unsicherheit im Umgang mit der Krankheit sprechen zahlreiche Fachexperten und möchten auf eine positive Krankheitsbewältigung hinweisen.

Denn: Eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen sind Epilepsien. Sie sind in ihrer Erscheinung vielfältig und oft nicht vorhersehbar. Allein in Deutschland geht man aktuell von ca. 500.000 Menschen aus, die unter den Anfällen leiden. Es ist bewusst von Anfällen die Sprache, denn erst, wenn sie wiederholt auftreten, ist von Epilepsie auszugehen. Aber was passiert bei einem Epilepsieanfall? Bei den epileptischen Anfällen handelt sich um eine Funktionsstörung des Gehirns, die in der Regel einige Minuten andauert. Anschließend erlangt das Gehirn seine normale Funktionsweise wieder zurück.

Epilepsie kann jeden treffen

Tatsächlich können epileptische Anfälle in jedem Alter auftreten und sich unterschiedlich zeigen. Möchte man die Hoch- und Tiefphasen von Epilepsie in Phasen einordnen, würde der zeitliche Rahmen in etwa so aussehen: [1]

  • Besonders hohes Risiko in den ersten fünf Lebensjahren
  • zwei Drittel aller Epilepsiearten zeigen sich in den ersten zwei Lebensjahrzehnten
  • Das Risiko sinkt nach dem 20. Lebensjahr und steigt erst wieder nach dem 60. Lebensjahr

Ein weiteres Risiko ist die falsche Diagnose. Oft werden epileptische Anfälle mit Schlaganfällen fälschlicherweise verkannt, da sich zahlreiche und unwillkürliche Formen von Funktionsstörungen zeigen. Grundsätzlich lassen sie sich grob in folgende Erscheinungsarten aufteilen:

  • Grand mal: Hier stürzt der betroffene Mensch plötzlich und unkontrolliert und der gesamte Körper beginnt zu verkrampfen und zu zucken.
  • Absence: Bewusstseinspausen mit abruptem Anfang und Ende, die oft gar nicht gesehen werden.
  • Außerdem gibt es noch andere Anfälle, die keine Zuckungen oder Verkrampfungen auslösen, sondern in atypischen Verhaltensmustern erkennbar sind.[2]

Erkennt man eine Epilepsie aber korrekt, lassen sich verschiedene Wege finden, um anfallsfrei zu leben. Entscheidend dabei ist die richtige Differenzialdiagnostik und im zweiten Schritt die medikamentöse Behandlung.

Unsere Buchtipps zum Thema Epilepsie

Da Epilepsien zu neurologischen Krankheiten zählen, tauchen sie auch unter einer Vielzahl anderer neurologischer Erkrankungen auf. An mancher Stelle ist aber der Fokus auf ausschließlich epileptische Anfälle wichtig, um in Akutsituationen eine schnellere Auffindbarkeit an Lösungsansätzen zu gewährleisten.

Epileptische Anfälle und Epilepsien im Erwachsenenalter


Springer, ca. 1. Quartal 2020, ca. € 89,99


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Epilepsien bei Kindern und Jugendlichen


Huber, 3. Aufl. 2015, € 79,95


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Sensorische Anfallsdetektion bei Epilepsie


Springer, 2019, € 54,99


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Neuropsychologie der Epilepsien


Hogrefe, 2011, € 22,95


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Quellen:

[1] https://www.epilepsie-vereinigung.de/wir/tag-der-epilepsie/ 

[2] https://www.epilepsie-vereinigung.de/wir/tag-der-epilepsie/

Bildquelle: © psdesign1 – Fotolia.com

 


Juliane Beitz

Ist Teil des Redaktionsteams von frohberg und stellt im Blog interessante Neuerscheinungen und Kongress-Highlights sowie Klassiker für Medizin und Gesundheitsfachberufe vor.


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